Atmungstherapie in der Klinik für Intensivmedizin (KIM)

Atmungstherapeut:innen sind spezialisierte Pflegekräfte oder Physiotherapeut:innen, die für den gesamten Versorgungsprozess pneumologisch erkrankter Patient:innen geschult sind. Eine in Deutschland seit mehr als 11 Jahren etablierte Weiterbildung ist für diese Tätigkeit notwendig.

In der Klinik für Intensivmedizin arbeitet ein kleines Team von Atmungstherapeut:innen und agiert im interprofessionellen Team zur Optimierung der Behandlung. Ihre Tätigkeiten umfassen Einleitung und Optimierung häuslicher Beatmungstherapien in der akuten Krankheitsphase, Sekret- und Trachealkanülenmanagement sowie unterschiedliche Inhalationstechniken. Sie unterstützen die Logopäd:innen in der Behandlung der Dysphagie und Phonationstechniken. In Kooperation mit Providern und dem Sozialdienst beraten sie bei Überleitungen von beatmeten Patient:innen in den häuslichen Bereich. Aufgrund des Behandlungsschwerpunktes von Patienten:innen im Lungenversagen haben die Atmungstherapeut:innen erweiterte Kenntnisse spezieller Beatmungs- und Lungenersatzverfahrenverfahren (NAVA, transpulmonale Druckmessung, ECLA). Sie unterstützen und schulen Pflegefachkräfte bei speziellen Lagerungsverfahren (Bauchlagerung, Drainagelagerungen) und sind im gesamten Weaningprozess Ansprechpartner:in für schwierige Situationen. Die Beratung von Patient:innen und deren Angehörigen ist fester Bestandteil der Atmungstherapeut:innentätigkeit.

Die Atmungstherapeut:innen bieten Fortbildungen zu verschiedenen pneumologischen Themen über die Klinik für Intensivmedizin hinaus an, Aktivitäten in verschiedenen Qualitätszirkeln und Arbeitsgruppen werden von ihnen wahrgenommen. Sie sind aktiv an der nationalen Vernetzung der Atmungstherapeuten:innen beteiligt und halten bundesweit Vorträge auf Fachkongressen.

Durch die akademische Ausbildung einer Atmungstherapeutin zur Advanced Pratice Nurse (ANP) sind pflegewissenschaftliche Projekte mit spezifischen pneumologischen Zusammenhängen bereits etabliert worden und weitere befinden sich in Planung (z.B. Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung der ventilatorassoziierten Pneumonie (VAP), Einführung eines Schluckscreenings, Betreuungskonzept nach prolongiertem Intensivaufenthalt).

Holger Maahs - Atmungstherapeut DGP (Intensivpflege)

Martina Toole - Atmungstherapeutin DGP (Physiotherapie)

Verantwortlich für den Inhalt
Autor: Patrick Stuhr
Erstellung: 01.09.2020
Letzte Änderung: 25.04.2022