Oropharyngeale 24h-pH-Metrie

Als einfache, sichere und wenig invasive Methode zur Messung des oropharyngealen (= im Mund und Rachen) Säuregehaltes führen wir in unserer Klinik die oropharyngeale pH-Metrie über 24 Stunden durch.

Im Rahmen eines Aufenthaltes in unserer Tagesklinik erfolgen mehrere Gespräche und Untersuchungen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen:

1.Tag:

  • Vorgespräch über Symptome und Krankengeschichte (Anamnese)
  • Videoendoskopie, ggf. zusätzlich videoendoskopische Schluckuntersuchung (FEES)
  • Einlage der Sonde
  • Erklärung des Gerätes und des weiteren Ablaufes

2.Tag

  • Entfernen der Sonde
  • Auswertung und ausführliche Besprechung der Untersuchungsergebnisse, bei Bedarf Empfehlungen für Therapien, medikamentöse Behandlungen oder weitere diagnostische Schritte bzw. unterstützende Maßnahmen im Alltag
  • Ernährungsberatung

Der Tagesklinikaufenthalt dauert einschließlich Wartezeiten und Pausen mehrere Stunden. Zwischen den einzelnen Untersuchungseinheiten gibt es kleinere Pausen.

Ein umfassender schriftlicher Bericht an die Patient:innen und die von den Patient:innen angegebene Arztpraxis folgt.

  • Die Messung des oropharyngealen Säuregehaltes erfolgt über eine sehr feine, kaum spürbare Sonde, die durch die Nase hinter dem Gaumensegel platziert wird. Die Sonde zeichnet kontinuierlich den pH-Wert (Säuregehalt) im Rachenraum auf und übermittelt die Messwerte über eine z.B. am Kragen fixierte Sendeeinheit an das Empfangsgerät, das die Patient:innen in einer kleinen Tasche am Körper tragen.

    Nach der Sondeneinlage gehen die Patient:innen nach Hause und können ihren Alltagsbeschäftigungen in gewohnter Art und Weise nachgehen.
    Durch Drücken von Knöpfen auf dem Empfangsgerät und Einträge in ein Tagebuch dokumentieren die Patient:innen ihre Mahlzeiten, Symptome sowie das Zubettgehen oder Hinlegen.
    Am Folgetag wird die 24 Stunden getragene Sonde entfernt. Es erfolgt die Auswertung der Messung und die Therapieeinleitung ggf. mit spezieller Ernährungsberatung.

  • Ein erhöhter Säuregehalt im Kehlkopf und Rachenbereich (laryngopharyngealer Reflux, auch stiller Reflux genannt) kann verschiedenste Symptome verursachen. Häufig beklagte Symptome sind: Heiserkeit, Globusgefühl (=Kloßgefühl), Räusperzwang, Verschleimung, Schluckbeschwerden, Zungenbrennen.
    Aber auch asthmatische Beschwerden, chronischer Husten, nächtlicher Laryngospasmus, Stridor, Laryngitis posterior, Larynxgranulome, Pseudoulcus vocalis oder Stimmfistelkomplikationen nach Laryngektomie können durch Reflux verursacht oder verstärkt sein.
    Sogar für Sinusitiden, rezidivierende Otalgien/ Otitis media, Hyperplasie der Tonsilla pharyngea, Laryngomalazie oder die Entstehung von Larynxkarzinomen wird Reflux als Kofaktor diskutiert. So haben mindestens 10 % aller Patient:innen, die eine HNO-ärztliche Praxis aufsuchen, Reflux bedingte Beschwerden und sogar 50 % der unter einer Stimmstörung leidenden Patient:innen weisen einen laryngopharyngealen Reflux, also ein Aufsteigen saurer Gase in den Kehlkopf oder den Rachen, auf.
    Häufig haben diese Patient:innen schon viele Untersuchungen (Allergie-, Schilddrüsendiagnostik, Röntgen der Halswirbelsäule, Ösophagusbreischluck, Panendoskopie) hinter sich, ohne dass eine Ursache für die Beschwerden festgestellt werden konnte.
    Selbst Magen und Speiseröhre können sich trotz eines laryngopharyngealen Refluxes in einer Spiegelung unauffällig darstellen, da ihre Schleimhäute gegenüber Säure weitaus unempfindlicher als die des HNO-Traktes sind.
    Eine einfache und sichere Methode zur Messung des oropharyngealen Säuregehaltes ist die oropharyngeale pH-Metrie über 24 Stunden.