Projekt KOMPAT

DAK Gesundheit- Forschungsprojekt zur Gesundheitsförderung von Pflegenden

Buchstaben DAK auf orangfarbendem Hintergrund
DAK Gesundheit

Seit dem 01. Juli 2021 fördert die DAK-Gesundheit zwei neue Forschungsprojekte im UKE:

Mittels innovativer Ansätze sollen die Projekte zur Entlastung von Pflegefachpersonen bei ihrer Arbeit beitragen. Das gemeinsame Ziel ist es, ein verbessertes und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, wovon schlussendlich Pflegende und Patient:innen gleichermaßen profitieren sollen.

Hier finden Sie die offizielle Pressemitteilung zum DAK-Projekt.

Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines patient:innenorientierten Kommunikationstrainings für Pflegefachpersonen

Patient:innenorientierte Kommunikation (d.h. Medizinisches Personal geht aktiv auf die Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle der Patient:innen ein und stellt klare sowie verständliche Informationen über die Gesundheit und Behandlung bereit) ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Gesundheitsversorgung. Allerdings haben Pflegefachpersonen oft Schwierigkeiten, angemessen auf Wünsche und Bedürfnisse von Patient:innen einzugehen. Dies gilt besonders in herausfordernden Situationen, wie dem Umgang mit wütenden oder anspruchsvollen Patient:innen oder Gesprächen über Sterben und Tod. Zusätzlich können hoher Arbeitsdruck, Personalknappheit oder nicht ausreichend geschulte Kommunikationsfähigkeiten die patient:innenorientierte Kommunikation erschweren. Hier können Trainings oder Fortbildungen helfen, die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Studien zeigen, dass viele Pflegefachpersonen sich solche Trainings wünschen.

Im Rahmen des Projektes „Kommunikation in der patient:innenorientierten Pflege (Kurz: KOMPAT)“ wird deswegen ein bedarfsorientiertes Trainingskonzept zur Förderung der kommunikativen Fähigkeiten von Pflegefachpersonen entwickeln, durchgeführt und mittels einer Studie evaluiert. Daraus sollen dann Hinweise für eine Verstetigung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und eine Anwendung in anderen Bereichen (z.B. stationäre Pflegeeinrichtungen) abgeleitet werden. Das Projekt wird am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie durchgeführt.

Projektziele

Im KOMPAT-Projekt möchten wir überprüfen, ob das zuvor entwickelte Kommunikationstraining dazu beiträgt, die patient:innenorientierte Kommunikation zu verbessern. Dazu führen wir eine Studie durch und untersuchen, wie sehr Pflegefachpersonen von diesem Training profitieren, indem…

  • ...sie bestimmte Lernerfolge zeigen (z.B. Wissenszuwachs, verbesserte Selbstwirksamkeit, veränderte Einstellung zur Kommunikation).
  • ...sie ihr Verhalten in der Kommunikation mit Patient:innen verändern.
  • ...es zu einer psychischen Entlastung für die Teilnehmenden führt.

Projektphasen

  • In der ersten Phase haben wir mittels einer sogenannten qualitativer Erhebungen und einer umfangreichen Literaturrecherche den Bedarf und eine mögliche Umsetzung solcher Trainings untersucht. Dies geschah durch:

    • Interviews mit pflegerischen Leitungspersonen
    • Diskussionsrunden (sog. Fokusgruppen) mit Pflegefachpersonen
    • Recherche zu Literatur über internationaler Kommunikationstrainings in der Pflege

    Die befragten Pflegefachpersonen arbeiten in unterschiedlichen Bereichen des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und bringen unterschiedliche Berufserfahrungen mit. Die Ergebnisse dieser Erhebung hatten einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Trainings und werden bei dessen Durchführung berücksichtigt.

  • In der zweiten Phase wird nun durch einer Studie überprüft, inwieweit das Training wirksam ist, um die patient:innenorientierte Kommunikation von Pflegefachpersonen zu verbessern. Folgende Aspekte sind dabei relevant:


    • Das Training wird mittels einer sogenannten randomisierten kontrollierten Studie überprüft. Dafür füllen die Teilnehmenden zu drei Zeitpunkten Fragebögen aus und nehmen zusätzlich an einem Simulationsgespräch mit Schauspielpatient:innen teil.
    • Insgesamt sollen 400 Pflegefachpersonen und MTAs/MFAs an der Studie teilnehmen. Die Teilnehmenden werden zufällig entweder der Interventionsgruppe (Teilnahme am Training nach dem Ausfüllen des ersten Fragebogens) oder der Wartekontrollgruppe (Teilnahme am Training nach dem Ausfüllen aller drei Fragebögen und der Teilnahme am Simulationsgespräch) zugewiesen.
    • Zusätzlich werden auch mögliche Einflussfaktoren bei der Durchführung der Studie und des Trainings erfasst (sog. Prozessevaluation). Dadurch erhoffen wir uns wertvolle Hinweise für eine Verstetigung am UKE und die Anwendung in anderen Bereichen.

    Eine schematische Darstellung der Teilnahme am KOMPAT-Training finden Sie hier.

  • In der dritten Phase geht es um die Ableitung von Handlungsempfehlungen, um das Training auch in anderen Bereichen anbieten zu können:


    • Die Ergebnisse der Phasen 1 und 2 werden aufbereitet und mit Expert:innen diskutiert. Daraus werden Handlungsempfehlungen für eine Verstetigung am UKE sowie eine Anwendung in anderen Arbeitsbereichen der Pflege (z.B. stationäre Pflegeeinrichtungen) abgeleitet.
    • Weiterhin sollten Multiplikator:innen für die Fortführung des Trainings ausgebildet werden.

Weitere Vernetzung im UKE

Das Projekt KOMPAT knüpft an eine Vielzahl von Projekten und Studien rund um das Thema Patient:innenorientierung an:

  • Am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKEs ist das Projekt in der Forschungsgruppe Patient:innenzentrierte Versorgung: Evaluation und Umsetzung angesiedelt. Weiterhin wird es der Professur für Pyschoonkologie und Patient:innenzentrierte Medizin von Prof. Dr. Isabelle Scholl zugeordnet.
  • Zusätzlich knüpft das KOMPAT Projekt an das Forum Patient:innenorientierung des UKEs an. Ein zentrales Ziel des UKEs ist es, Patient:innen noch stärker in den Mittelpunkt unserer gemeinsamen Arbeit zu stellen und dabei eine optimale Versorgung unter Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse zu schaffen.
  • Auch das Projekt Patient:in als Partner:in bietet übergeordnet einen Baustein der Patient:innenorientierung, die Partizipation Entscheidungsfindung (PEF), als eine Art Portal für Patient:innen, Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen und für andere Gesundheitsberufe an, um PEF im Gesundheitswesen zu fördern.

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!

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Ansprechpartner:innen

Projektleitung DAK-Projekte

Martin Härter
Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych.
Martin Härter
  • Institutsdirektor
  • Psychologischer Psychotherapeut
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W26 , 2. Etage

Projektleitung KOMPAT

Isabelle Scholl
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych.
Isabelle Scholl
  • Stellvertretende Institutsdirektorin
  • Leiterin der Spezialambulanz für Psychoonkologie
  • Psychologische Psychotherapeutin
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Standort

W26 , 2. Etage

Projektteam

Wiebke Frerichs
Standort

W26 , 3. Etage
Katja Cöllen
Katja Cöllen
M. Sc.-Psych.
  • Psychologin
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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W26 , 3. Etage
Kendra Mielke
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